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Dienstag, 27. September 2005

Folter im Irak, Reihenfolge der Suchergebnisse

Ein Bericht der Human Rights Watch über Folterungen der USA im Irak. Ein Text über die Bedeutung der Reihenfolge von Suchergebnissen.

Montag, 26. September 2005

Menschenrechte: US-Folter durch unklare Befehle

[via: Weblog Menschenrechte] Laut einem Bericht der Human Rights Watch gab es 2003 bis 2004 weitere Folterungen durch US-Soldaten in einer Militärbasis in der Nähe von Falludscha, Irak.

Zitat:

Den Bericht zufolge hat das Versagen der zivilen und militärischen Führung, die Unklarheit über die Verhörmethoden und die Genfer Konvention zu den Misshandlungen geführt.
[...]
'Die Regierung hat von den Soldaten verlangt, dass sie aus den Gefangenen Informationen rausholen, aber ohne zu erklären, was erlaubt ist und was nicht', sagte Tom Malinowski, Leiter des Washingtonbüros von Human Rights Watch. 'Als es klarerweise zu Missbräuchen kam, waren die Soldaten im Feld schuld. Die Führung übernahm keine Verantwortung.'

[...]

Schwere Prügel oder Folter verstand man unter 'Fucking a PUC' [...] 'Jeder wusste, dass man nur beim PUC-Zelt vorbeischauen muss, wenn man mal Dampf ablassen will. Es war wie Sport', erzählte einer der Unteroffiziere.

'Einmal hat ein Unteroffizier einem PUC angeordnet, er soll sich vorbeugen und an einer Stange festhalten. Danach hat er dem Mann mit einem Baseballschläger aus Metall ein Bein gebrochen.'

[...]

Den Erzählungen der Soldaten zufolge wussten die Militäreinheiten über die Rechtslage für Gefangene nicht genau Bescheid. Einer der Unteroffiziere erklärt, warum die Misshandlungen akzeptiert wurden, folgendermaßen: 'Die Führung gab uns keine klaren Anweisungen, also entwickelten wir unsere eigenen Methoden. Sie wollten Informationen. Solange kein PUC dabei starb, ging es weiter. Wir hörten Gerüchte, dass PUCs starben, darum waren wir vorsichtig. Wir beschränkten uns auf gebrochene Arme, Beine und so einen Mist.'

[...]

'Wir wissen, wie weit wir laut Genfer Konvention gehen können. Aber als der Verteidigungsminister und der Präsident meinten, dass die Konvention für die Gefangenen nicht gelten, herrschte Verwirrung. Wenn ich geglaubt hätte, dass wir die Genfer Konvention beachten sollen, hätte ich als Offizier diese Handlungen untersucht.'

[Direktlink]

WWW: Jakob Nielsen, "The Power of Defaults"

Auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen wird bevorzugt der erste Link angeklickt, Thorsten Joachims hat testweise die ersten beiden Links vertauscht.

Bei der normalen Reihenfolge der präsentierten Suchergebnisse war es so, dass 42% der Benutzer den ersten und 8% den zweiten angezeigten Link anklickten. Dann wurden diese beiden Links vertauscht und das Verhalten änderte sich.

Nun klickten 34% der Benutzer den ersten und 12% den zweiten Link an.

Allgemein ist es also so, dass die vorgegebene (default) Reihenfolge Einfluss darauf hat, was ausgewählt wird aber es ist nicht das einzige Merkmal, das zum Auwählen der Links benutzt wird.

Mehr dazu in Jakob Nielsen, "The Power of Defaults".

[Direktlink]

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